"Wo?Hin!"

GROTESK 2011

Huckey: Man möchte noch so Vieles tun und so Vieles verändern, bloß/ Es fehlt die Motivation, die Chance auf einen Denkanstoß/ Wir erkennen jetzt das Elendslos und mahnen zur Besonnenheit/ und trotzdem macht sich schon so lang das Gefühl einer Bedrohung breit/ Es gibt keine Balance zwischen Freiheit und Sicherheit/ dies erscheint uns mehr und mehr als Unmöglichkeit mit der Zeit/ Es ist ein schmaler Grat zwischen Geltungsdrang und Datenschutz/ und wenn du nießt weiß der Nächste wer dir deine Nase putzt/ Wir erwarten Schutz, die Mitte der Gesellschaft inszeniert ihren Protest/ wo bleibt Kritikfähigkeit im Hier und Jetzt?/ Man fragt sich sorgenfaltig wo das Andere bleibt/ ist dies Bemühen nur als ein Synonym für Maßlosigkeit?

 

Refrain Lylit: For how damn long we keep on going this way?/ Though we know that we won´t last forever and a day/ all we freeze in place and stare into space for so long/ and now the time has come for us to move on!

 

Flip: ich blicke aus dem Fenster, hm draussen ist es neblig/ wie viele suchen vergeblich nach dem Platz an der Sonne/ kommen nicht vom Fleck oder stecken ein Leben lang im Schatten fest/ hocken im Rattennest, hoffen dass sie nicht die Katze fängt/ (tummel dich!) denn manchmal ist es wie im Dschungel/ man macht keinen Stich wie eine Hummel/ keine Sicht auf Licht am Ende vom Tunnel/ die Dunkelheit scheint allumfassend/ kein Wunder dass dich alle hassen/ Kummer kumuliert sich wie das Minus in den Krankenkassen/ wir wollen essen, kein Gedanke ans Fasten/

wär es falsch für Hungernde eure Hummer anzutasten?/ doch wer hat schon gelernt zu teilen?/ wir fahren die karge Ernte ein/ und schlafen brav beim Fernsehen ein/

denn morgen ist ein neuer Tag/ wir machen Party als wär Feiertag/ und feiern auf dem Leichensarg/ meiner Generation,was ist los, darf ich die Hände sehen?/ wenn das Ende nah ist, wollen wir Spass haben wenn wir untergehen!

Ref

Laima: Wir sind uns selbst schon grotesk, haben den Hang zum Banalen/ und wir stecken fest in Entertainment-Spiralen/ Geiz ist geil - und jedermanns Zeitvertreib/ Was bleibt, ist Streit um jeden Cent, den man verteilt/ Jeder Mensch rennt und eilt/ man hat kein Quäntchen mehr Zeit/ für konstruktive Kritik, Reflektion und Mitleid/ Wozu sollten wir uns ändern? Menschen waren immer asozial/ was für viele schlecht ist, ist für andere die erste Wahl/ und dass nur mehr Gott uns helfen kann, das muss ich auch verneinen/ Religionen entzweien weit mehr, als sie vereinen/ Und so bleiben wir im Ungewissen, keiner weiss, was morgen kommt/ wir schöpfen wieder Hoffnung, geht die Sonne auf am Horizont

Ref

Skero: Wohin solls gehen, wohin führt uns der Weg/ noch immer stehen alle Türen offen, wo ist das Problem. Wir streben nur nach Glück, Gerechtigkeit und Harmonie/ das Klischee vom Paradies verwandeln wir zur Parodie/ wir reifen und begreifen nicht wir stapeln lieber tief/ können Wahrheit so gut fassen wie Wasser ein Sieb/ wir legen die Füsse hoch und spinnen dunkle Theorien/ wollen das Buch mit 7 Siegeln lesen, die perfekte Medizin/ jung bleiben, ewig leben, billiges Benzin/ nehmen Aktienkurse wichtiger als den Planet auf dem wir stehn/ Gegenstimmen schrein sich heiser doch verstummen nicht/ Ich hoff das nicht die Dummheit siegt, will beweisen daß es Wunder gibt.